Die Museumsreform könnte die Museen in Lolland-Falster schwächen

Von Michael Fagerlund, Vorstandsvorsitzender des Museums Lolland-Falster, und Museumsdirektorin Ulla Schaltz.

Seit Jahren besteht ein großer Wunsch, eine transparente Verteilung der staatlichen Zuschüsse an die staatlich anerkannten dänischen Museen zu schaffen. Daher ist es positiv, dass es nun einen Bericht gibt, mit dem sich die Museen identifizieren können. Positiv ist, dass Pläne für ein flexibleres und gerechteres Fördersystem gemacht werden, bei dem neue Museen vom Staat anerkannt werden können.

Aber es gibt vieles, was uns im Museum Lolland-Falster Sorgen bereitet.

Der Bericht geht davon aus, dass ein sehr großer Teil der gesamten staatlichen Förderung auf Basis der eigenen Einnahmen und Besucherzahlen vergeben und jährlich berechnet wird. Dies führt zu großer Unsicherheit bei der Budgetierung und wird ein erhebliches Problem darstellen, da viele Museumsaufgaben über mehrere Jahre geplant sind.

Wenn wir uns die Subventionsmodelle der Reform ansehen, wird das Museum Lolland-Falster in zwei von drei Modellen staatliche Subventionen verlieren; in einem davon bis zu 42 Prozent. Es ist sehr schwerwiegend, insbesondere weil der staatliche Zuschuss zusammen mit den kommunalen Zuschüssen die Grundförderung darstellt. Der feste staatliche Zuschuss sagt also viel darüber aus, wie hoch die sonstigen Einkünfte ausfallen können. Es ist eine solide Grundlage, um Fondsprojekte entwickeln zu können, die zu einem höheren Umsatz und einer größeren Besucherzahl beitragen können.

Wir befürchten, dass die Modelle weder Fusionen noch frühere Zuschüsse des Landkreises berücksichtigen. Der alte Kreis Storstrøms gewährte den Museen einen beträchtlichen Kreiszuschuss und unterstützte so das kulturelle Erbe. Die Kommunen Guldborgsund und Lolland unterstützten einen Zusammenschluss der drei staatlich anerkannten kulturhistorischen Museen auf Lolland und Falster, sodass die Inseln ein starkes Museum erhielten, das unter anderem die Archäologie im Zusammenhang mit dem Bau der dauerhaften Verbindung nach Deutschland fördern konnte. Es mag den Anschein haben, dass wir als Region nun für die bisherige Unterstützung eines verstärkten Museumsbetriebs und einer zukunftsweisenden Museumspolitik bestraft werden.

Insofern fehlen uns in den Modellen der Landesförderung Parameter, die die gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben der Museen widerspiegeln, nämlich die archäologische Verantwortung und die Pflege der Museumssammlungen.

Das Museum Lolland-Falster trägt die archäologische Verantwortung für Lolland-Falster, wo es in den letzten Jahren viele große Infrastrukturprojekte gab, nicht zuletzt den Tunnel nach Deutschland und eine große Pipeline für grünes Gas, die die Zuckerfabriken der Inseln versorgen wird. Der Bereich der archäologischen Verantwortung ist eine staatliche und gesetzliche Aufgabe, die eine grundlegende archäologische Personalausstattung erfordert und aus staatlichen Zuschüssen finanziert werden sollte, was die Modelle jedoch nicht vermuten lassen.

Das Museum Lolland-Falster verfügt über eine große und preisgekrönte Sammlung, die nicht zuletzt durch die Ausgrabungen der letzten Jahre mit viel bedeutendem, neuem Material und einzigartigen Objekten versorgt wurde, allerdings wird das Museum für die Besichtigung nicht mit staatlichen Zuschüssen vergütet nach seiner gesetzlichen Museumssammlung, die das Rückgrat des Museums bildet. Um die Sammlung verantwortungsvoll und korrekt aufbewahren zu können, bauen wir ein neues und hochmodernes Magazin für die mehr als 300.000 Objekte des Museums auf. Die Museumsreform kann jedoch Auswirkungen auf das Magazinprojekt und die Sicherung haben Das kulturelle Erbe von Lolland-Falster. Bei einer Kürzung des staatlichen Zuschusses besteht die Gefahr, dass das Museum den Bau nicht mehr finanzieren kann

Lolland-Falster ist eine Region des Landes mit vielen gefährdeten Kindern, Jugendlichen, Familien und älteren Menschen. Für diese Zielgruppen hat das Museum in den letzten Jahren zahlreiche Angebote entwickelt. Es handelt sich um eine wichtige Bildungsarbeit, die das Museum auch in Zukunft gerne fortführen möchte. Die Arbeit mit gefährdeten Gruppen braucht Zeit und findet oft in kleinen Gruppen statt. Voraussetzung hierfür ist eine stabile Finanzierung unter anderem durch die staatliche Förderung.

Das Museum Lolland-Falster erhielt im Jahr 2022 6,7 Millionen DKK an staatlichen Zuschüssen, was 1,60 Prozent der gesamten staatlichen Zuschüsse für Museen im Jahr 2022 entspricht, die insgesamt 413 Millionen DKK betrugen. Der Zuständigkeitsbereich des Museums in Lolland-Falster umfasst 4,2 Prozent der Gesamtfläche Dänemarks und hat etwa 100.000 Einwohner, was etwas mehr als 1,7 % der Gesamtbevölkerung Dänemarks entspricht. Das bedeutet, dass die aktuelle Förderung des Museums, wenn man Fläche und Einwohnerzahl berücksichtigt, sehr gut einem Bundesdurchschnitt entspricht.

Wir sehen kein Problem in einem staatlichen Fördermodell, das bei der Berechnung der staatlichen Fördermittel auch Besucherzahlen und eigene Einnahmen berücksichtigt. Es kann sowohl gesund sein als auch uns einen Anreiz geben, noch bessere Leistungen zu erbringen. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die Museen aufgrund der Geografie, Demografie und touristischen Gegebenheiten nicht über die gleichen Rahmenbedingungen bzw. Möglichkeiten verfügen. Daher ist es unser Wunsch, das Modell zur Vergabe staatlicher Fördermittel um die folgenden vier Elemente zu ergänzen:

– mit gefährdeten Gruppen arbeiten

– Archäologisches Aufgabengebiet

– Sammlungsverwaltung

- Fläche und Bevölkerung

Wir hoffen und erwarten, dass die Museumsreform und ein neues staatliches Fördermodell dazu beitragen, dass es in Lolland-Falster auch in Zukunft gute Museumsangebote gibt.

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